4.1 Reduktionen und Assimilationen: Phonostilistische Variation

A. Abendlied

A.1 Sehen und hören Sie den Text im Video.

 

A.2 Hören Sie den Text und lesen Sie still mit. Achten Sie auf das Sprechtempo und die Deutlichkeit.

Abendlied

Der Mond ist aufgegangen,
Die goldnen Sternlein prangen
Am Himmel hell und klar;
Der Wald steht schwarz und schweiget,
Und aus den Wiesen steiget
Der weiße Nebel wunderbar.

Seht ihr den Mond dort stehen?
Er ist nur halb zu sehen
Und ist doch rund und schön.
So sind wohl manche Sachen,
Die wir getrost belachen,
Weil unsre Augen sie nicht sehn.

Matthias Claudius (1740 – 1815)

 

A.3 Hören Sie die Wörter und sprechen Sie nach. Achten Sie auf die Endungen.

- Abend, Augen, belachen, Sachen, Wiesen
- sehen, stehen
- aufgegangen, goldnen, prangen
- Himmel, Nebel

 

 

A.4 Hören Sie den Text der Videoaufnahme abschnittsweise mehrmals. Achten Sie auf:

- Sprechtempo
- Sprechspannung
- Deutlichkeit
- Endung -en/-el nach Vokalen und Nasalen
- lange Vokale
- Vokalneueinsatz
- Plosive [p, t, k]
- Plosive [b, d, g]
- Reibe-R nach kurzen Vokalen
- Konsonanten am Wortende

1 Abendlied
2 Der Mond ist aufgegangen,
3 Die goldnen Sternlein prangen
Am Himmel hell und klar;
4 Der Wald steht schwarz und schweiget,
5 Und aus den Wiesen steiget
Der weiße Nebel wunderbar.
6 Seht ihr den Mond dort stehen?
7 Er ist nur halb zu sehen
Und ist doch rund und schön.
8 So sind wohl manche Sachen,
9 Die wir getrost belachen,
Weil unsre Augen sie nicht sehn.

 

Lösung

- Sprechtempo: gleichmäßig langsam
- Sprechspannung: hoch
- Deutlichkeit: sehr deutlich
- Endung -en: bleibt nach Vokalen und Nasalen, Vokal fällt nach Plosiven und Frikativen aus
- lange Vokale: bleiben lang
- Vokalneueinsatz: bleibt
- Plosive [p, t, k]: sind deutlich
- Plosive [b, d, g]: sind deutlich
- Reibe-R nach kurzen Vokalen: bleibt (ist aber oft schwach), wird nicht vokalisiert
- Konsonanten am Wortende: werden nicht weggelassen

 

 

A.5 Hören Sie den Text der Videoaufnahme abschnittsweise mehrmals und sprechen Sie nach.

1 Abendlied
2 Der Mond ist aufgegangen,
3

Die goldnen Sternlein prangen
Am Himmel hell und klar;

4 Der Wald steht schwarz und schweiget,
5

Und aus den Wiesen steiget
Der weiße Nebel wunderbar.

6 Seht ihr den Mond dort stehen?
7 Er ist nur halb zu sehen
Und ist doch rund und schön.
8 So sind wohl manche Sachen,
9 Die wir getrost belachen,
Weil unsre Augen sie nicht sehn.

 

 

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